Zeittafel zur Geschichte der Weinbergkirche "Zum Heiligen Geist" und ihres Vorgängerbaus

1569 Christoph von Loß kauft das Rittergut Pillnitz.
1593-96 Bau der ersten evangelischen Schloßkirche in Pillnitz als einer Stiftung des Christoph von Loß.
Sonntag Jubilate 1597 Einweihung der Pillnitzer Schloßkirche mit eigenem Pfarrer ("Schloßprediger zu Pillnitz") und Schulmeister.
1609 Tod des Christoph von Loß, sein Sohn Joachim wird Schloßherr auf Pillnitz.
1633 Tod des Joachim von Loß. Im Erbvergleich fällt seiner ältesten Tochter Sophie Sibylle Pillnitz zu.
1636 Günther von Bünau heiratet Sophie Sibylle von Loß und wird durch die Überlassung des Erbes Pillnitzer Schloßherr.
1638 Tod des letzten eigenständigen Pillnitzer Pfarrers Abraham Steinbach. Neuer Pfarrer für Hosterwitz und Pillnitz ("Pfarrer in Hosterwitz und Schloßprediger zu Pillnitz") wird der seit 1636 in Hosterwitz amtierende Gottfried Rüdinger.
1648 Stiftung und Errichtung eines vom Dresdner Bildhauer Johann Georg Kretzschmar geschaffenen Sandsteinaltars durch Günther von Bünau und seine zweite Frau Elisabeth von Löser.
1659 Tod des Günther von Bünau. Pillnitz wird Besitz der Witwe, dann der beiden Söhne Heinrich und Rudolph, schließlich Heinrichs allein.
1681 Nach dem Tod von Gottfried Rüdinger wird dessen Sohn Johann Christoph Pfarrer in Hosterwitz und Pillnitz.
1694 Der sächsische Kurfürst Johann Georg IV. erwirbt Pillnitz für die Wettiner.
1702 Die Gräfin von Einsiedel wird Pillnitzer Herrin.
1707 Die Gräfin von Cosel übernimmt Pillnitz rückwirkend zum 1. August 1706.
Frühjahr 1723 Schriftverkehr zwischen Geheimen Kabinett, Ober-Konsistorium der evangelischen Kirche und zuständigem Dresdner Superintendenten zum Abriß der alten Pillnitzer Schloßkirche im Zusammenhang mit den Bauplänen für die Pillnitzer Schloß- und Gartenanlagen.
11. Mai 1723 Befehl zum Abriß der alten und Erbauung einer neuen evangelischen Schloßkirche im Weinberg durch August den Starken, bei Verwendung der Einbauten und Baumaterialien der alten Kirche, mit Übernahme von 2 000 Taler Baukosten und der weiteren baulichen Erhaltung.
23. Mai 1723 Letzte Predigt von Pfarrer Johann Christoph Rüdinger in der alten Schloßkirche. Beginn des Abbruchs der alten Kirche und der Arbeiten auf dem Weinberggelände für die neue Kirche am darauffolgenden Tag.
24. Juni 1723 Feierliche Grundsteinlegung für den Bau der neuen Pillnitzer Kirche durch Graf von Wackerbarth und Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann.
31. Oktober 1723 Aufsetzung von Turmkugel und Wetterfahne auf den Turm der im Rohbau fertigen neuen Kirche.
1. März 1724 Tod des bis dahin amtierenden Pfarrers Johann Christoph Rüdinger.
September 1724 Der neue Pfarrer Christoph Manzel tritt sein Amt an.
11. November 1725 Weihe der neuen Schloßkirche "Zum Heiligen Geist" durch den Dresdner Superintendenten Valentin Ernst Löscher.
1726/27 Von Benjamin Thomae geschaffene Sandsteinplastik wird über dem Südportal angebracht.
1800 Turmreparatur.
1826 Das handschriftliche Buch "Sammlung historisch-topografisch- und genealogischer Nachrichten über das Königl. Sächs. Cammerguth und Lust-Schloß Pillnitz" von Ferdinand Ludwig Zacharias mit vielen zeichnerischen Darstellungen zur Weinbergkirche und ihrem Vorgängerbau erscheint.
1839 Turmreparatur.
1843 Die Freitreppe am Südportal erhält ein Geländer.
1853 Innenrenovierung mit Umbauten: Die Kanzel wird im Altarraum angeordnet.
1876 Einbau der Turmuhr.
1891 Einbau einer neuen Orgel durch die Gebrüder Jehmlich mit Emporenumbauten an der Westseite.
1892 Verlängerung der nördlichen ersten und zweiten Emporen bis zum Altarraum.
1897 Der erste Ofen zur Heizung des Kirchenschiffes wird unter der Nordempore aufgestellt.
1897/98 Die zwei einfachen Fenster der Ostwand hinter dem Altar werden durch Farbglas-Fenster ersetzt.
1901 Turmreparatur.
1904 Die fünf alten Holzfenster an Süd- und Westwand werden durch eiserne ersetzt. Es erfolgt eine komplette Innenrenovierung.
1917 Die mittlere Glocke und 29 Zinn-Orgelpfeifen werden zu Kriegszwecken "enteignet".
1932 Turmreparatur mit Außenputz-Ausbesserungen, die Uhr bekommt ein Zifferblatt mit arabischen Ziffern.
1947-50 Im Zuge der Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt Sachsens Eigentümer der Weinbergkirche.
Frühjahr 1954 Innenrenovierung mit Entfernung der seitlichen Kirchenbänke sowie Trenntüren und -wänden der Südseite, wieder Einbau von hölzernen Fenstern an der Ostseite hinter dem Altar.
November 1976 Das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt Sachsens stellt an das Institut für Denkmalpflege den "Antrag auf Übernahme des Objektes in den Besitz des Staates".
ab 1977  Einstellung der Gottesdienste durch die Kirchgemeinde Hosterwitz.
1983 Die Stadt Dresden wird Eigentümer und setzt die Staatlichen Kunstsammlungen als Rechtsträger ein
1989 Die Rettung des Pöppelmann-Bauwerkes im Weinberg ist eine der Forderungen des sich im politischen Umbruch in der DDR bildenden Bürgerkomitees Pillnitz.
5. Mai 1990 Erstes Benefizkonzert zur Rettung der Weinbergkirche mit vielen Mitglieder-Einträgen der sich gründenden Interessengemeinschaft Weinbergkirche Pillnitz.
30. September 1990 Offizielle Gründungsversammlung der "Interessengemeinschaft Weinbergkirche Pillnitz e.V.".
Oktober 1990 Beginn der Bauarbeiten mit Einrüstung des Dachreiters durch die Firma Berger aus Drebach im Erzgebirge.
Elbhangfest 1991 Aufsetzen neu vergoldeter Turmkugel und Wetterfahne auf den rekonstruierten Dachreiter.
Herbst 1992 Neueindecken des Hauptdaches.
1993 Der Freistaat Sachsen wird Eigentümer der Weinbergkirche und übernimmt fortan die Koordinierung und Finanzierung der wesentlichen Bauleistungen.
Elbhangfest 1993 Die Außenfassade hat Farbanstrich erhalten, die restaurierte Turmuhr wird wieder inganggesetzt. Eröffnung der Ausstellung "Landschaft des Elbhanges" der Malerin Irmgard Uhlig in der Kirche.
Elbhangfest 1994 "Enthüllung" des restaurierten Altars. Eröffnung der Ausstellung "Zur Geschichte der Weinbergkirche " Zum Heiligen Geist'" der Interessengemeinschaft.
Herbst 1994 Innenrenovierung mit Marmorierung der Emporen, Installation von elektrischer Bankheizung und Beleuchtung.
November 1994 Die Interessengemeinschaft erhält in Essen für die Rettung und Wiederherstellung der Weinbergkirche den "Deutschen Preis für Denkmalschutz 1994" mit Silberner Halbkugel durch das Nationalkomitee für Denkmalschutz.
Elbhangfest 1995 Taufstein und Kanzel sind restauriert.
bis Herbst 1995 Ausbau und Gestaltung der Sakristei mit Sanitäranschluß.
12. November 1995 Festandacht und -veranstaltung zum 270jährigen Jubiläum der Kirchweihe und erfolgreichen Abschluß der Restaurierung.
Januar 1996 Beauftragung der Orgelbaufirma Groß und Soldan aus Waditz bei Bautzen mit der Restaurierung und Rekonstruktion der Jehmlich-Orgel.
April 1996 Abschluß einer Vereinbarung zur weiteren Nutzung der Pillnitzer Weinbergkirche zwischen Interessengemeinschaft und Staatlichen Schlösser und Gärten Dresden, dem Vertreter des Eigentümers Freistaat Sachsen.
Am Ostermontag lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Hosterwitz-Pillnitz nach nahezu 20 Jahren wieder zum ersten Gemeindegottesdienst in die Weinbergkirche ein.
Elbhangfest 1996 Das Bünausche Totenschild ist restauriert. Eröffnung der Ausstellung "Aus dem Nachlaß des Niederpoyritzer Malers Max Pietschmann (1865-1952): Sizilien - Elblandschaften - Porträts" von Ortsverein Pillnitz e. V. und Interessengemeinschaft.
Dezember 1996 Der Bildband "Die Weinbergkirche ‚Zum Heiligen Geist' in Dresden-Pillnitz", von der Interessengemeinschaft herausgegeben und beim Michel Sandstein-Verlag in Dresden gestaltet und verlegt, wird zum Weihnachtsmarkt präsentiert.
1. Halbjahr 1997 Restaurierung und Rekonstruktion der Jehmlich-Orgel durch die Orgelbaufirma Groß und Soldan aus Waditz bei Bautzen.
Elbhangfest 1997 Orgelweihe der restaurierten Jehmlich-Orgel aus dem Jahre 1891 mit Herausgabe einer Festschrift durch die Interessengemeinschaft und einer CD durch die Orgelbaufirma.
Eröffnung der Ausstellung "Es grünt und blüht an der Elbe" der Malerin Irmgard Lehmann aus Dresden-Leuben.
Elbhangfest 1998 Eröffnung der Ausstellung "Arbeiten aus fünf Jahrzehnten" des Malers Richard Pusch aus Reinhardtsgrimma im Osterzgebirge.
Elbhangfest 1999 Eröffnung der Ausstellung "Reinhold Herrmann - druckgrafische Blätter" des Malers aus Dresden-Wachwitz, der auch als Restaurator in der Kirche tätig war (Vorhang hinter dem Altar, Taufstein, Orgelprospekt).
Reformationstag 1999 Übergabe des restaurierten Epitaphs für Valentin von Pflugk am Kanzelaufgang.
Frühjahr 2000 Die zwei westlichen Epitaphe an der Nordwand werden ausgebaut und gegen Mauerfeuchtigkeit geschützt (luftumspült) wieder eingebaut.
4. bis 7. Mai 2000 Festtage "10 Jahre Interessengemeinschaft Weinbergkirche Pillnitz e. V." mit Podiumsdiskussion, Ausstellung, Festschrift, Festgottesdienst, Konzerten und Frühlingsfest. Inbetriebnahme der neu installierten Anlage für die Anstrahlung der Kirche.
Elbhangfest 2000 Eröffnung der Ausstellung "Jochen Fiedler - Landschaftsmalerei".
Elbhangfest 2001 Eröffnung der Ausstellung "Unendlichkeit und Liebe" von Michael Horwath.
Reformationstag 2001 Das Bünau-Epitaph neben der Sakristei-Tür ist "luftumspült" wieder eingebaut. Das Epitaph für Valentin von Pflugk am Kanzelaufgang wird mit dem Dreiecksgiebel komplettiert.
7. Juni 2002 Eine neue dritte Glocke (im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen) wird - nach Gestaltungsvorgaben durch die Interessengemeinschaft und Entwurf durch den Bildhauer Lothar Beck - in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei GmbH bei Anwesenheit einer Abordnung der Interessengemeinschaft gegossen.
Elbhangfest 2002 Die neu gegossene dritte Glocke fährt im Festumzug mit, wird am Elbhangfest-Sonntag geweiht und auf den Turm gebracht. Eröffnung der Ausstellung "Heile Welt..."  von Peter Klar.
Ende Juli 2002 Es erklingt wieder das dreistimmige Geläut, jetzt elektrisch angetrieben. Der Gesamtauftrag für das Geläut wurde durch die Fa. Schmidt (Berlin) realisiert.
Elbhangfest 2003 Eröffnung der Ausstellung "Wein - Berg - Land"  von Wolfgang Kühne
Elbhangfest 2004 Eröffnung der Ausstellung "Skulpturen"  von Malgorzata Chodakowska
Elbhangfest 2005 Eröffnung der Ausstellung "Nähe und Ferne"  von Klaus Drechsler
Juni 2006 Die neue Altarbeleuchtung geht in Betrieb, damit kann die Schönheit des Altars in bestem Licht betrachtet werden. Ein weiterer Epitaph-Stein kann luftumspült eingebaut werden, womit die Zerstörung durch Feuchte im Bauwerk verhindert wird.
Elbhangfest 2006 Eröffnung der Ausstellung "Keramische Arbeiten"  von Johannes Makolies
Pfingstmontag, 28. Mai 2007 Konzert im Rahmen der Reise im Unesco-Welterbe Dresdner Elbtal
2. Juni 2007 Im Rahmen des Konzertes mit dem St. Clement Wind Ensemble aus London werden die neu nach altem Vorbild wieder geschaffenen Betstubenfenster in einem festlichen Rahmen ihrer Bestimmung übergeben.
Elbhangfest 2007 Das 17. Elbhangfest wird bei restlos gefüllter Kirche mit einem phantastischen Konzert mit Sarah Kaiser, welche sehr gelungen die alten Kirchenlieder von Paul Gerhardt in jazziger Form neu interpretiert, eingeläutet.
Am Samstag folgt traditionsgemäß die Eröffnung der Jahres-Ausstellung in der Weinbergkirche, in diesem Jahr mit Bildern von Sebastian Glockmann unter dem Motto „DRAUSSEN vor GÄRTEN im LAND“.
7. Oktober 2007 (Erntedank) Anlässlich des Erntedankfestes werden an der Weinbergkirche erstmals die neuen Unesco-Welterbe-Fahnen gehisst. Die Mitglieder der IG Weinbergkirche setzen sich auch weiterhin sehr aktiv für den Status "Welterbe Dresdner Elbtal" ein, da die Weinbergkirche ausdrücklich Bestandteil dieser Auszeichnung ist.
Elbhangfest 2008 Eröffnung der Ausstellung "Kulturerbe. Bewahren! Pflegen!"  Fotografien von Prof. Evelyn Richter, Bildermann und Christian Rietschel
Elbhangfest 2009 Eröffnung der Ausstellung "Grenzenlos"  von Ulrich Eisenfeld
2010 20 Jahre Interessengemeinschaft Weinbergkirche Pillnitz e. V.